Mystische Zeit zwischen den Jahren
Als Rauhnächte wird bei uns die Zeit zwischen Heiligabend und dem Dreikönigstag bezeichnet. Früher, als wir noch kein künstliches Licht hatten, war es die finsterste Zeit im Jahr. Die Dunkelheit wurde ganz anders erlebt. So ist es nicht verwunderlich, dass jede Menge Rituale, Bräuche und Mythen entstanden.
Ganz genau ist es zwar nicht überliefert, woher der Brauch der Rauhnächte kam. Anfang des 16. Jahrhundert wurde über das Beräuchern der Ställe und Höfe an 12 Tagen berichtet. Dies sollte die "bösen Geister" austreiben.
Bevor der Sonnenkalender eingeführt wurde, lebten die Menschen in Europa nach dem Lunarkalender. Dieser richtete sich nach dem Mondzyklus und dauerte 354 Tage. Julius Cäsar führte um 45 v. Chr. den so genannten Julianischen Kalender ein, der sich nach dem Sonnenzyklus orientierte. Das Sonnenjahr hat 365 Tage.
Papst Gregor III reformierte 1582 diesen Kalender.
Heute wird großteiles der Gregorianische Kalender verwendet.
Der Wechsel zwischen Mond- und Sonnenkalender hatte also eine Differenz von 11 Tagen bzw. 12 Nächten. Die mystische Zeit zwischen den Jahren. Diese Tage sind etwas Besonderes.
Meine Version
Die stade Zeit war für mich, bis vor ein paar Jahren gar nicht so still. Vielleicht genieße ich sie deshalb jetzt um so mehr.
In den vergangenen Jahren habe ich bei begleiteten Rauhnächten teilgenommen. An jedem der Rauhnächte wurde eine Karte aus einem Tarot-Set gezogen. Eine Karte stand für den jeweiligen Tag und gleichzeitig für einen Monat im neuen Jahr.
Heuer ist mir nicht das Richtige ins Auge gehüpft, Also dachte ich mir, das kann ich doch auch alleine machen. Entsprechende Karten-Sets hatte ich.
Im November war ich beim Happy Balance Painting dabei, und das wirkte zusätzlich noch nach.
Am 25. Dezember 2021 zog ich meine erste Karte. In der Beschreibung stand: "Begegne den Geheimnissen des Lebens. Öffne dich der Stille." Na bärig, war ich doch zu diesem Zeitpunkt, gefühlt eher "rast und ruhelos". Ich hatte so viele Gedanken im Kopf.
Ich überlegte mir, was könnte diese Stille unterstützen.
Ich brauchte Farbe und wollte etwas Malen. Ich hatte Aquarellpapier in Postkartengröße und Wasserfarben.
Bei jeder Tarotkarte standen Schlüsselwörte dabei. Ich suchte mir das Wort, das mich am meisten ansprach aus, und malte dazu meine eigene Karte. So steht beispielsweise der Jänner für Intuition.
Auf dem ersten Bild siehst du das Kartendeck, das ich verwendete. Wenn du dich wunderst, warum dort nicht zwölf verschiedene Karten zu sehen sind, liegt das daran, daß ich einige Male die gleiche Karte gezogen hatte.
Nach und nach entstand mein persönliches Karten-Set mit unterschiedlichen Farben und Begriffen dazu.
Mein erster Gedanke war, die Karten zu einem Jahreskalender zu binden. Bis jetzt haben sie noch keine Löcher bekommen. Ich laß sie noch auf mich wirken und auch die "Intuition" darf sich noch entfalten.
Ich habe meine Rauhnächte sehr genossen und habe mit meinen Karten eine besondere Freude.
Noch mehr freue ich darauf, in den kommenden Monate in das jeweilige Schlüsselwort "einzutauchen" und schauen, was daraus wird.
Wenn du Ideen oder Fragen hast, laß es mich wissen.