Wie oft bist du dankbar?
Kennst du die kleinen Momente, die dir das Herz aufgehen lassen, dich stärken und entspannen?
Dankbarkeit macht dich langfristig erfolgreich. Möchtest du mehr darüber wissen?
Ich war gerade in Portugal zum Weitwandern. Meine liebe Freundin und in gewisser Weise auch Kollegin Monika hatte mich „mitgeschleppt“. Nein, ganz so war es nicht.
Vielmehr hatte ich mich aufgedrängt. Ich musste mal wieder „raus“.
Natürlich hatte ich im Zusammenhang mit Weitwandern an den Jakobsweg gedacht und ich wusste, es würden einige Kilometer werden. Hätte ich im Vorfeld das Trainieren ernster nehmen sollen?
Vor der Abreise dachte ich mir, es wird schon werden. Und doch blieb ein leicht mulmiges Gefühl, hartnäckig an mir hängen. War es wirklich genug? Zusätzlich hatte ich mir noch einen Themenkatalog erstellt, über den ich auf dem langen Weg nachdenken würde.
Mit drei Paar Schuhen, Wanderkleidung, etwas Hübschem zum Anziehen für den Abend und meinen vier Themen: Dankbarkeit, Mut, Verletzlichkeit und Scham (ich las gerade ein Buch von Brené Brown) im Gepäck, flog ich nach Portugal.
Monika ist Wanderführerin und Spezialistin für die „Rota Vicentina“, dem Fischerweg. Bei meiner Ankunft reiste ihre Wandergruppe ab. Nicht wegen mir, wohlgemerkt. Ihre Teilnehmer hatten jeden Tag eine Motivationskarte gezogen.
Die Gruppe bekam bei ihrer Abreise ihre letzte Karte und ich meine erste.
Sie lautete „Übrigens: Das Leben meint es gut mit DIR!“
Das passte doch perfekt zu „meinen“ Themen. Spannend.
Voll motiviert brachen wir am nächsten Morgen auf und wanderten entlang der portugiesischen Küste nach Süden. Diese unglaubliche Landschaft, das Rauschen der Wellen, pinkfarbene Blüten auf kargem Sandboden, all das brachten mich zum Staunen.
Mit jedem Kilometer Fußmarsch stieg das Gefühl der Dankbarkeit. Ja, das Leben meinte es gut mit mir.
OK, zwanzig Kilometer später zweifelte ich etwas daran. Meine Füße schmerzten und ich war hundemüde. Das Gute ist ja, dass man die Strapazen relativ schnell wieder vergisst und das Schöne bleibt.
Nach einer Woche kamen wir an der südwestlichsten Spitze des europäischen Festlandes an. Cabo de Sao Vicente. Wir hatten strahlendes Wetter und der Wind blies uns ordentlich um die Ohren. Und da war wieder dieses unglaubliche Gefühl von Dankbarkeit.
Mittlerweile hatte ich sieben Karten. Das Hübsche für den Abend war groß teils unbenützt. Die Füße taten weh. Das Leben meinte es gut mit mir.
Einzeln betrachtet waren die Motivationskarten nett zu lesen. Wahrscheinlich ist das auch nicht jedermanns Sache. Wie wäre es allerdings sich darauf einzulassen.
Sieben Möglichkeiten, das Leben entspannter zu sehen
1. Übrigens: Das Leben meint es gut mit DIR!
Wir werden täglich mit vielen negativen Infos gefüttert. Ja, die verkaufen sich besser. Da kann es passieren, dass wir den Fokus für das Gute verlieren. Jeder von uns, du und ich, sind für unser Denken verantwortlich. Besinne dich, täglich ein paar Minuten, dankbar auf einen guten Moment in deinem Leben. Das Positive wächst mit der Zeit und macht dich entspannter.
2. Mach‘ den ersten Schritt
Es ist gut, ein großes Ziel zu haben und doch beginnt jede Reise mit dem ersten Schritt. Komm in Bewegung und warte nicht darauf, dass die äußeren Bedingungen perfekt sind.
3. Eins nach dem anderen
Wenn du dir große Vorhaben in kleine Etappen aufteilst, wird der Weg leichter und du kannst dich über erreichte Kleinigkeiten freuen. Das gibt dir Antrieb.
4. Tauch ab und zu ab
Es muss nicht ein Urlaub in ferne Länder sein. Ein kurzer Spaziergang reicht auch. Schalte den immerwährenden Daten-Fluss auf deinem Handy aus und fließe mit dir. Atme tief ein und aus und konzentriere dich auf Etwas, das dir ein angenehmes Gefühl gibt.
5. Im Zweifelsfall Zweifel bezweifeln
Gedanken sind ständig in Bewegung. Wie oft „zerpflücken“ wir Situationen und suchen geradezu nach etwas, das bestimmt nicht funktionieren wird. Wie wäre es, wenn du völlig bewertungsfrei an die nächste Sache heran gehst und schaust, was dabei herauskommt. Es kann Überraschendes geschehen und den Horizont erweitern.
6. Heute: nur Nett-Wörking
Ständig über seine Grenzen gehen – nach dem Motto: Fleisch will gepeinigt werden, macht auf die Dauer krank. Wie kannst du mit dir netter umgehen? Was würde dich unterstützen, damit du am Abend zufrieden mit dir und deiner Leistung bist?
7. Genau jetzt ist alles voll von Fülle
Wie oft bedauern wir, was wir nicht getan haben. Vielleicht wechselt es auch noch damit ab, was wir machen möchten, wenn wir dies und jenes erreicht haben. Konzentriere dich darauf, was jetzt gerade geht und schätze das.
Es ist deine Entscheidung, wie du mit dir umgehst.
Dankbarkeit und Gelassenheit tragen zu unserem Wohlbefinden bei und halten uns gesund. Sie erlauben es uns Entscheidungen zu treffen, die zu unserem Erfolg beitragen. Nur du selbst weißt, was für dich gut ist. Verlass dich auf dich.
Fragst du dich jetzt noch, was mit meinen anderen Wander-Themen passierte?
Sie hatten während meiner W(a)underzeit keinen Platz mehr.
Es war das Staunen und die Dankbarkeit darüber, sich mutig auf etwas Unbekanntes einzulassen, das Raum fand.
Mutig sein, sich verletzlich zeigen – nicht perfekt sein wollen, und locker flockig täglich zwanzig Kilometer gehen und danach auch noch frisch zu sein. Ich schäme mich nicht. 😉
Das Leben meint es gut mit mir.
Mit dir auch?